Spannungsfeld Mehrfachanrechnungen: Warum beim Wechsel vom Bachelor in den Master manche Prüfungen wiederholt werden müssen

wiederholungDie Studiengänge der Otto-von-Guericke Business School decken ein breites Feld im Bereich der Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftspsychologie ab. Für akademische Einsteiger gibt es den Bachelor of Business Administration und darüber hinaus den klassischen MBA und den interdisziplinären Master Wirtschaftspsychologie. Weitere Studiengänge sind in Planung – bleiben Sie gespannt.

Die Hochschullandschaft in Deutschland hat eine sehr lange Tradition. Bereits seit 1386 konnte man in Heidelberg studieren, zwei Jahre später dann auch in Köln. Weitere 637 Jahre später hat sich diese Landschaft stark verändert. Unter anderem hat auch die sogenannte Bologna-Reform das klassische Deutsche Diplom durch Bachelor- und Master-Abschlüsse ersetzt. Für die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg war die Umstellung keine große Herausforderung, denn bereits seit 1997 gab es hier als erste deutsche Universität die Möglichkeit, komplett in englischer Sprache einen Bachelor und Master zu erwerben. Die komplette Umstellung ab 2006 führte dennoch zu einem nachhaltigen Spannungsfeld. Aus einem Abschluss wurden zwei und damit stellte sich die Frage, nach welchen Kriterien konsekutive (aufbauende) und nicht konsekutive Studiengänge entwickelt werden sollten.

Für die berufsbegleitende Weiterbildung war schnell klar, dass diese nur nicht konsekutiv sein darf, um auch Quereinsteigern die Möglichkeit zum Erwerb anderer Kompetenzen zu ermöglichen – für die berufliche Praxis unverzichtbar und nachvollziehbar. Für die Ausbildung von Wissenschaftlern ist ein vertieftes Wissen jedoch zwingend notwendig. Darauf basierend gibt es den Standpunkt, dass erbrachte Prüfungsleistungen nur einmal im Rahmen der Ausbildung vom Bachelor bis zum Master und daher nur für einen Abschluss eingebracht werden dürfen; das sogenannte Verbot der Mehrfachanrechnung. Dieses Verbot basiert auf der Idee, dass Bachelor- und Masterabschlüsse eigenständige Qualifikationen darstellen. Es soll sicherstellen, dass der Masterabschluss einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem Bachelorabschluss bietet und eine höhere fachliche Spezialisierung sicherstellt.

Dem gegenüber steht die Ansicht, dass einmal erworbene Kompetenzen unabhängig vom Niveau des Abschlusses anerkannt werden sollten. Diese Perspektive beruht auf der Idee der Kompetenzorientierung und der Anerkennung des lebenslangen Lernens. Studierende, die bereits im Rahmen ihres Bachelorstudiums umfangreiche Fachkenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, sollten die Möglichkeit haben, diese Kompetenzen auch im Masterstudium einzubringen und gegebenenfalls anrechnen zu lassen. Dies würde den Studierenden eine individuellere Gestaltung ihres Studiums ermöglichen und eine effizientere Nutzung von Ressourcen fördern. Die berufsbegleitenden Masterstudiengänge der Otto-von-Guericke Business School müssen daher einen Spagat machen: wissenschaftlicher Anspruch auf der einen und praktische Relevanz auf der anderen Seite. Das zeigt sich insbesondere beim Kompromiss, dass einige, für unsere Studiengänge elementare wichtige Veranstaltungen sowohl im Bachelor und Master zu finden sind. Auf der Masterebene ist ein Wechsel sehr attraktiv, denn die Leistungen können z. B. beim Wechsel vom MBA in den Master Wirtschaftspsychologie vollständig anerkannt werden und verkürzen die Studiendauer damit erheblich. Übrigens: die Erfahrung zeigt darüber hinaus, dass die „pädagogische Redundanz“ nicht zum Nachteil der Studierenden ist. Nahezu alle Studierenden erhalten bei der erneuten Prüfung deutlich bessere Noten.

 

Vom Bachelor zum Master                                            

Master of Business Administration

Master Wirtschaftspsychologie

Anerkennung:

Grundlagenmodul, d. h. sechs Veranstaltungen werden anerkannt, damit verkürzt sich die Studiendauer um 3-4 Monate

Anerkennung:

Grundlagenmodul, d. h. zwei Veranstaltungen werden anerkannt, damit verkürzt sich die Studiendauer um 2-3 Monate

Anerkannte Kurse:

Mathematik I + II, Grundzüge der BWL, Management und Entrepreneurship

(BWL I & II), VWL I & Rechtliche Grundlagen des

Wirtschaftens

Anerkannte Kurse:

Mathematik I + II (Mathematik & Statistik), Grundzüge der BWL und Management und Entrepreneurship (BWL I & II)

Welche Veranstaltungen müssen aus dem Bachelor wiederholt werden?

Marketing Spieltheorie Entscheidungstheorie Personalmanagement

Welche Veranstaltungen müssen aus dem Bachelor wiederholt werden?

Marketing Spieltheorie Entscheidungstheorie Personalmanagement

Wahlmöglichkeiten:

aus 21 Kursen müssen 18 Kurse belegt werden

Wahlmöglichkeiten:

aus 14 Kursen müssen 13 Kurse belegt werden