Abenteuer Sabbatical - auch eine Art der nebenberuflichen Weiterbilung!

Oliver Ludwig erzählt uns, welche Abenteuer er auf seiner Reise erlebt hat.

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Lieber Herr Ludwig, können Sie sich noch an ihre erste Vorlesung erinnern?
Ich erinnere mich sogar noch sehr gut. Ich habe mich direkt nach der Arbeit mit meinem Auto auf den Weg zum Campus nach Helmstedt gemacht. Angekommen, ging es nach dem organisatorischen Start, bei dem es einen ersten Überblick zum Ablauf sowie zu den Kommilitoninnen und Kommilitonen gab, direkt los mit der ersten Vorlesung zur Betriebswirtschaft. Erfahrungsgemäß war dieser erste Tag des Master-Studiums mit einem neuen Umfeld sehr aufregend und voll gepackt mit neuen Eindrücken.

 

Was waren einschneidende Erlebnisse im Studium? Was war dabei die größte Herausforderung nebenberuflich zu studieren? Was war der schönste und lustigste Moment?
Die vielen unterschiedlichen Erlebnisse während meiner Studienzeit lassen sich gar nicht so einfach zusammenfassen. Mit etwas intensiverem Nachdenken gehen wir jedoch drei Dinge durch den Kopf. Erstens die neuen Erkenntnisse aus dem vermittelten Wissen. Zweitens die Zeit mit so unterschiedlich und zeitgleich so tollen Menschen, die heute zum Teil sogar Freunde sind. Und drittens die glücklichen Momente des Rückblicks auf das Geleistete beispielsweise nach einer schier unendlichen Prüfungsphase.
Meine persönlich größte Herausforderung war der Balanceakt zwischen Arbeit, Studium und Privatleben. Das Setzen der vermeintlich richtigen Prioritäten fordert und prägt zugleich und mahnt immer wieder sich zu hinterfragen und selbst nicht zu verlieren.
Der schönste und lustigste Moment war das erste gemeinsame Sommerfest mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen in Magdeburg. Da im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums oftmals neben den Vorlesungen, Prüfungsvorbereitungen und den Prüfungen selbst wenig gemeinsame Zeit bleibt, war diese Veranstaltung einfach eine schöne Plattform, um ausgelassen Spaß zu haben. Aus diesem Grund werde ich versuchen, dieses Treffen auf jeden Fall in Zukunft zu besuchen und die Zeit zu genießen.

Nach ihrem erfolgreichen Master-Abschluss im letzten Jahr (2017), sind Sie direkt nach der Verteidigung der Abschlussarbeit auf Reisen gegangen. Wie kam es dazu und wie ging es Ihnen?
Ganz spontan war die Entscheidung nicht. Vor einigen Jahren, so ungefähr in der Mitte meines Bachelor-Studiums reifte die Idee zum Ende meiner 20er eine längere Auszeit zu nehmen, um ferne Länder zu bereisen und dabei neue Blickwinkel auf das Leben kennenzulernen. Die intensive Arbeits- und Studienzeit haben einfach nur wenig Zeit für Freizeit gelassen und haben zudem sehr an meinen physischen und psychischen Kräften gezerrt. Meine Akkus wurden einfach immer leerer und das Wiederaufladen dauert immer länger; und nicht nur weil ich älter werde (grins). Eine Auszeit nach den Jahren der „Doppelbelastung“ musste einfach her - egal wie. Jetzt bin ich 31 Jahre alt, durfte in knapp 3,5 Monaten 17 Länder bereisen und blicke auf eine Vielzahl von schönen, spannenden und unvergesslichen Erfahrungen in meinem Leben zurück.

Wo waren Sie denn überall und was waren die schönsten Momente auf Ihrer Reise?
Mich hat es aus Patagonien, dem Süden Chiles, immer nordwärts über Bolivien, Peru und Ecuador bis Kolumbien getrieben. Dann weiter nach Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und Belize. Von dort aus dann direkt nach Vietnam. Auf dem Weg nach Indonesien durchquerte ich noch Kambodscha, Malaysia und Singapur.
Bei der Vielzahl an Ländern und der Reisedauer ist es mir nicht möglich in nur wenigen Sätzen die schönsten Momente zusammenzufassen. Für mich waren es vielmehr die vielen verschiedenen Augenblicke und Eindrücke, die die Reise in Summe zu einem sehr großen schönen Moment gemacht haben. Es sind die atemberaubende Natur, beindruckende und liebenswerte Menschen, zum Teil befremdliche und dennoch horizonterweiternde Kulturen, eine sanft ausgedrückt herausfordernde Infrastruktur aber auch kulinarische Besonderheiten der Extraklasse an die ich genau jetzt denke.
Direkt nach Ihrer Rückkehr haben wir die Zeugnisübergabe gemacht. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Ihre Augen glänzten und wie glücklich Sie waren. Würden Sie es Anderen auch empfehlen, diesen Schritt zu wagen und einfach einmal ein paar Monate im Ausland zu verbringen?
Unser Treffend fand direkt einen Tag nach meiner Rückkehr statt. Ich saß zwar physisch vor Ihnen, doch psychisch war ich noch in Süd-Ostasien :). Meine persönliche Empfehlung nach den gesammelten Erfahrungen ist einfach: unbedingt! Doch die Entscheidung, der Antrieb und die Bereitschaft obliegen jedem selbst. Glücklicherweise lassen dabei Reisedauer, Ausgestaltung der Reiseroute und die Nutzung der Reisezeit für Sprache, Kultur, Arbeit, Natur etc. sowie der Wohlfühlfaktor sehr viel Gestaltungsspielraum. Mir hat die Zeit sehr viele Erfahrungen, einen ungeahnten Weitblick und eine neue Einordnung der eigenen Lebens- und Arbeitsumwelt geschenkt.

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Was haben Sie demnächst vor? Gehen Sie nochmal auf Reisen oder planen Sie etwas anderes?
Zunächst war es gar nicht so einfach wieder richtig Fuß zu fassen. Mittlerweile kann ich jedoch mit guten Gewissen behaupten, dass ich einen guten und vor allem sinnvollen Weg gefunden habe, mein Leben zu gestalten. Der Reiz an der nächsten längeren Reisezeit in neuen Regionen der Welt ist schon groß, hat jedoch derzeit nicht höchste Priorität.
Ich möchte vor allem den Sinn meiner täglichen Aufgabe in meinem Leben stärken. Vor diesem Hintergrund werde ich mich der nationalen und internationalen Aufbau- und Entwicklungsarbeit widmen. Das Ganze begleitet von einer beruflichen Aufgabe, die mir dies ermöglicht und mich zeitgleich fordert. Hier sehe ich mich auf einem guten Weg.
Dennoch wird das Reisen als solches nicht zu kurz kommen. In meinem Kopf konkretisieren sich die Ideen immer mehr bei den Gedanken an Süd-Ostafrika und die Weiten des amerikanischen Nordens.

Beschreiben Sie die Zeit an der Business School mit drei Worten.
flexibel, herausfordernd, bildungsstark

Welche Tipps haben Sie für unsere Leser, wie sie erfolgreich neben dem Beruf bei uns an der Business School studieren können?
Ähnlich, wenn auch etwas differenzierter empfehle ich wie beim Reisen jedem Interessieren für sich selbst zu bewerten, ob dieses Leben vorstellbar und umsetzbar ist. Ein Leben zwischen Job, Uni, Familie, Freunde, Sport, Freizeit etc.
Ist die Entscheidung gefallen, unterstützen u. a. das Ziehen von klaren Grenzen, Disziplin und Eigenmotivation. Das Wichtigste ist jedoch der nötige Spaß und die Begeisterung für das zu erreichende Ziel.
Klingt einfach?! Ist es auch :).