Lieber Herr Sensel, Sie haben Ihr Bachelor-Studium mit Bravour abgeschlossen und haben sich direkt im Anschluss für den Wechsel in den Masterstudiengang Wirtschaftspsychologie entschieden, das freut uns natürlich sehr.
Können Sie sich noch an ihre erste Vorlesung im Bachelor-Studium erinnern?
Meine erste Vorlesung ist nun über 3 Jahre her, aber ich weiß noch, dass wir direkt mit Mathe starteten. Ein Fach welches häufig wenig Begeisterung hervor bringt, besonders nicht an einem Freitag und Samstag. Jedoch wurden wir wirklich gut an die Themen herangeführt.
Was waren einschneidende Erlebnisse? Was war dabei die größte Herausforderung berufsbegleitend zu studieren?
Die größte Herausforderung ist die Koordination zwischen Arbeit, Hobby, Zeit mit meiner Freundin verbringen und klassischem Urlaub. Letzteres kommt definitiv zu kurz, da die meisten Urlaubstage zum Lernen bei mir draufgegangen sind. So mit steigert sich auch die Vorfreude auf den nächsten Urlaub umso mehr.
Was war der schönste/lustigste Moment?
Einen schönen Moment verbinde ich mit dem Sommerfest der Business-School in der Africombo Lodge des Magdeburger Zoos. Eine entspannte Atmosphäre und tolle Gespräche zwischen Dozenten und Kommilitonen.
Wenn man das Studium berufsbegleitend mit dem Job absolviert: Wie haben Sie sich immer wieder motiviert, um beide Welten meistern können?
Für mich ist es wichtig ein klares Ziel vor Augen zu haben. Um im Beruf meine Perspektive auf eine höhere Ebene zu bringen, benötige ich diesen Abschluss. Diese verbundene Chance hat mich angetrieben für jede Prüfung aufs Neue meinen Urlaub zu „opfern“ und für die Prüfungen zu lernen. Ein berufsbegleitendes Studium ist und bleibt eine harte Zeit, welche man nicht unterschätzen sollte, jedoch im besten Fall belohnt wird.
Was war Ihre größte Herausforderung oder auch Ihr größter AHA-Effekt?
Durch meine Tätigkeit als Führungskraft durfte ich schon viele Bereiche einer Bank kennenlernen. Viele Aspekte die uns im Studium vermittelt worden, wer den auch zum Teil in unserem Unter nehmen gelebt und durchgeführt. Dies führte schon zu dem ein oder anderen AHA-Effekt bei mir, da es sich ja anscheinend lohnt im Unterricht zuzuhören. :)
Der Praxisbezug während des Studiums ist von großer Bedeutung. Inwiefern konnten Sie den Praxisbezug im Laufe des Studiums herstellen und nutzen?
Ich habe die Business-School durchweg als sehr praxisnah erlebt. Viele Praxisseminare führten dazu, dass man sich mit den Themen seiner Arbeit im wissenschaftlichen Sinne auseinandersetzt und dadurch versucht, die Praxis zu verbessern. Ich bin aber auch hier ehrlich, nicht jedes Fach ist für meine Praxis relevant und ich bin froh, wenn ich das Fach nicht mehr wiedersehe.
Welche Inhalte Ihres Bachelorstudiums haben Sie am meisten weitergebracht?
Für mich waren es die Fächer, die ich in meiner Praxis öfter umsetze. Entscheidungstheorie, die Praxisseminare und Organisation/Personal waren für mich am besten, um Verknüpfungen zwischen Beruf und Theorie herzustellen.
Gibt es ein Beispiel, wo erlerntes aus dem Studium schon umgesetzt wurde oder umgesetzt wird?
Ich habe mit den Inhalten der Entscheidungstheorie ein Tool entworfen, welches unsere Kundensegmentierung in unserer Sparkasse optimiert und somit Ertrags- und Effizienzpotenziale aufzeigt. Somit können perspektivisch höhere Erträge erwirtschaftet und Ressourcen eingespart werden.
Sie haben sich direkt nach dem Bachelor für das Masterstudium entschieden. Was waren die Hauptgründe, das Masterstudium aufzunehmen?
Was mir an der Business School gefällt ist, dass es eine Form des Studierens ist, die sehr gut zu mir passt. Hauptsächlich Präsenzunterricht mit vielen Praxisbezügen und für ein berufsgebegleitendes Studium, eine gute Einschätzung was im Rahmen der Zeit möglich ist und was nicht. Mir gefällt es ebenfalls, dass wir als Studierende gehört werden und zum Teil auch mitgestalten können. Klausuren können geschoben werden und es wird auf die Wünsche und Anliegen der Studierenden eingegangen. Da dieses Verhältnis für mich wirklich gut passt, habe ich mich direkt entschieden den Master anzuhängen.
Wieso haben Sie sich für den Master in Wirtschaftspsychologie entschieden?
Ein Grund warum ich mich für Wirtschaftspsychologie entschieden habe ist, dass das Themen Führung seit 5 Jahren ein sehr großer Bestandteil meiner Tätigkeit ist und wahrscheinlich auch bleiben wird. In diesem Studium geht es vor allem darum gute Entscheidungen zu treffen und dabei die Strategie, das Empfinden oder das Verhalten meines Gegenübers einschätzen zu können. Die zentrale Rolle in meinem Beruf ist die Kommunikation mit Menschen. Das können Mitarbeiter oder Kunden sein und um diese zwischenmenschlichen Prozesse besser verstehen zu können, habe ich mich für das Studium entschieden.
Wie ist Ihr erster Eindruck vom Master-Studium?
Hier bin ich leider geteilter Meinung, in meinem Masterstudium konnte ich glücklicherweise 2 Prüfungen aus meinem Bachelor direkt anerkennen lassen, was mir Freiraum gegeben hat. Auf der anderen Seite schreibe ich nun 3 Klausuren, die ich 1 zu 1 im Bachelor schon gehört habe und absolviere hier wieder eine Prüfung. Hier bleibt natürlich zu schauen, ob ich an den Leistungen im Bachelor anknüpfen kann. Grundsätzlich freue ich mich aber auf neue Lerneinheiten, da mich der Bereich Psychologie sehr interessiert. Das Gute auch hier wieder, es wird das Gefühl vermittelt, dass nicht alles starr und festgelegt ist, sondern jederzeit Dinge verändert werden können.
Was würden Sie Studierenden sagen, die sich unsicher sind, ob sie ein Masterstudium schaffen?
Es ist wie beim Sport. Sich aufzuraffen ist die größte Hürde. Hat man es geschafft, macht Sport auf einmal Spaß :).
Hatten Sie bisher schon einen ganz besonderen Moment im Masterstudium?
In den letzten beiden Präsenzunterrichten gab es zum einen ein Bier-Tasting und zum anderen einmal Verpflegung zum Mittag.
Kommen wir noch einmal zu ihrem zweiten Leben, Ihrer Berufstätigkeit. Was ist das Besondere an der Salzlandsparkasse?
Ich arbeite seit über 10 Jahren bei der Salzlandsparkasse und bin absolut glücklich in meiner Position als Leiter der Digitalen Geschäftsstelle. Uns zeichnet vor allem aus, dass wir anders sind als klassische Sparkassen und Unternehmen in der Branche. Wir versuchen moderne Wege zu gehen und uns stets zu hinterfragen. Das macht uns nicht nur erfolgreich, sondern macht auch echt viel Spaß. Probleme und Projekte werden als Team gelöst und sind nicht nur eine Entscheidung einer Führungskraft.
Gibt es dort ganz besondere Charakte ristika beim Mitarbeiterstamm und wie können Elemente aus dem Studium dabei helfen?
Wir haben wirklich eine sehr gute Führungsebene die bereit ist neue Wege zu gehen. Aus dem Studium können viele Dinge helfen, je nachdem in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Ich denke hier ist etwas für jeden dabei. Wenn ich im Controlling, im Marketing oder in der Personalabteilung arbeiten würde, könnte ich definitiv Themen aus dem Studium anwenden. Grundsätzlich sind wie immer auf der Suche nach guten Leuten. Mitarbeiterentwicklung bezieht einen äußerst hohen Stellenwert bei uns.
Was ist Ihr Karriereplan? Ausbildung, Studium und wie weiter?
Nach dem Studium möchte ich gern einen nächsten Schritt in Richtung Führung gehen. Wie das Thema Führung dann ausgestaltet ist, wird sich zeigen. Ich verspüre bei der Arbeit einen großen Rückhalt meiner Führungskraft, was mir sehr wichtig ist. Der nächste Step ist der Aufstieg zum Abteilungsleiter – wie es dann weitergehen soll, lasse ich erstmal offen. Außerdem bin ich nebenberuflich auch Dozent für Sparkassen in verschiedenen Bereichen und arbeite auch gern mit der Hochschule Anhalt-Bernburg zusammen. Also mal schauen, was noch so passiert. :)